Pressemitteilung

Social return on Invest und Wirkungsweise in der Jugendhilfe

08.10.2021 – Zusammen mit der AGkE Würzburg und in Kooperation mit dem LVkE im Zuge des 100+1 Jubiläum des Verbandes, fand am 08. Oktober die Fachtagung „Social return on Invest und Wirkungsweise in der Jugendhilfe“ im Therapeutischen Heim Sankt Joseph (THSJ), Würzburg, statt.

 

In seiner Einführung skizzierte Dr. Norbert Beck, Leiter des THSJ und Mitausrichter der Fachtagung, die Situation in den erzieherischen Hilfen hinsichtlich der Bedarfs- und Kostenentwicklung. In der öffentlichen Wahrnehmung verdichtet sich die Darstellung als explodierende Bedarfs- und Kostenentwicklung. Als zentral erachtet Dr. Beck, diese Ausgaben nicht als Kosten, sondern als Investitionen zu sehen. Dafür müssen sich die erzieherischen Hilfen aber auch mit der Fragestellung der Wirkung beschäftigen.

Unter dem Titel „Jugendhilfeplanung – Bedeutung für Effizienz und Effektivität in der Jugendhilfe“ beleuchtete Klaus Rostek, Leiter des Amtes für Jugend und Familie – Kinder-, Jugend- und Familienarbeit, Sport, Ehrenamt und Bildung des Kreisjugendamtes, die Fragestellung der Wirkung zunächst jenseits einer monetären Betrachtung. Klaus Rostek richtete den Blick auf den Prozess der Hilfeplanung und die Fragestellung, welche Faktoren die Hilfeentscheidung beeinflussen und damit die Grundlage für eine wirkungsorientiert Hilfeplanung legen. Neben den Hilfen zur Erziehung richten sich diese Fragen nach Rostek auch an präventive Angebote.

Prof. Dr. Robert Lehmann von der TH Nürnberg, Fakultät Sozialwissenschaften

Prof. Dr. Robert Lehmann von der Technischen Hochschule Nürnberg, Fakultät Sozialwissenschaften, thematisierte in seinem Vortrag die Möglichkeiten und Grenzen der Wirkungsmessung in der Jugendhilfe, basierend auf aktuellen empirischen Studien der Wirkungsforschung in Deutschland. Explizit wurde das Konzept des Social return on investment als Methode der Erfassung einer Sozialrendite vorgestellt. Die zentrale Botschaft: alle Studien belegen eine hohe volkswirtschaftliche Rentabilität. Es ist notwendig, dies auch in der Fachöffentlichkeit sichtbar und nachvollziehbar zu machen.

In der abschließenden Diskussion fand vorrangig ein Austausch zur Machbarkeit solche Studien, aber auch zu den Risiken einer rein betriebswirtschaftlichen Betrachtung sozialer Angebote, statt.