Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe auch 2021 im Blickfeld des LVkE
„Junge Menschen zu selbst-bestimmten Bürgern machen!“
Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe, also die Teilhabe und Mitwirkung von jungen Menschen und deren Familien, hat im Zuge des SGB-VIII-Modernisierungsprozesses eine große Rolle gespielt und wird in der novellierten Fassung des Gesetzbuches ein zentrales Element darstellen.
Nicht nur auf legislativer, sondern auch auf institutioneller Ebene sind bemerkenswerte Fortschritte zu verzeichnen: So wird aktuell in Bayern, mit Unterstützung der Staatsregierung, ein Modellprojekt des Landesjugendhilfeausschusses (LJHA) zur Erprobung eines Ombudschaftswesens im Bereich der Kinder-und Jugendhilfe installiert – der LVkE e.V. unterstützt dieses ambitionierte Vorhaben zur Schaffung eines Beschwerdemanagements auf partizipativer Basis schon länger mit vollem Engagement und geballter Expertise.
Neben der gezielten Förderung dieses Teilbereichs engagiert sich der Landesverband seit Jahren für eine möglichst breitgefächerte Verankerung von Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe, sei es mithilfe von praxisbezogenen Konzepten oder spannenden Fachtagen wie z.B. „Ich spreche mit…“ in 2017, und nicht zuletzt durch politische Lobbyarbeit bis in höchste Regierungskreise.
Hier hat der LVkE in der Bayerischen Familien- und Sozialministerin Carolina Trautner eine vertrauensvolle und engagierte Ansprechpartnerin gefunden: „Staatsministerin Trautner verfügt über enorme Fachkompetenz und spürbare Empathie für die Bedarfe von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe. Wir sind daher hocherfreut, so eng und konstruktiv mit der Bayerischen Familienministerin zusammenarbeiten zu dürfen und begrüßen es aus vollem Herzen, dass der Freistaat Bayern 2021 den Vorsitz der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder (JFMK) übernehmen wird“, so Michael Eibl, Vorsitzender des LVkE.
Familienministerin Trautner, die zudem als Schirmherrin der aktuellen LVkE-Kampagne „Fragt doch mal uns!“ fungiert, hat bereits angekündigt, auch über die JFMK die Partizipation von Kindern und Jugendlichen nachhaltig stärken zu wollen: „Das Thema der Partizipation von Kindern und Jugendlichen liegt mir besonders am Herzen. Wir wollen die Vorstellungen und Sichtweisen der Kinder und Jugendlichen in allen Bereichen noch viel stärker berücksichtigen. Dazu gehört, dass wir Kinder und Jugendliche bei wichtigen Entscheidungen, die sie betreffen, ausreichend beteiligen. Sie müssen ihrem Alter und ihrer Entwicklung entsprechend auch angemessen mitbestimmen können.“
Erfreuliche Entwicklungen, trotz herausfordernder Zeiten!
Eingedenk all dieser (Teil-) Erfolge ist es dem Landesverband besonders wichtig, sich mit denjenigen auszutauschen, die am deutlichsten von partizipativen Strukturen profitieren können: Den Kindern und Jugendlichen, die in den Einrichtungen und Diensten der Erziehungshilfen betreut werden.
Aus diesem Grunde arbeitet der LVkE kontinuierlich und eng mit dem Landesheimrat Bayern (LHR) zusammen, der offiziellen Interessensvertretung junger Menschen aus der stationären Kinder- und Jugendhilfe in Bayern.
So findet das Positionspapier „Digitale Teilhabe ermöglichen!“, welches dieses Jahr vom LHR herausgegeben wurde, auch beim LVkE uneingeschränkte Zustimmung: „Die stationären Einrichtungen der Erziehungshilfe müssen besser an die digitale Infrastruktur angebunden werden“, fordert Michael Eibl und schließt den Kreis zur aktuellen Corona-Krise: „Junge Menschen in diesen Institutionen benötigen gerade jetzt verbesserten Zugang zu Online-Angeboten, um den schulischen und beruflichen Anforderungen unserer Zeit gerecht werden zu können. Sie dürfen nicht pandemiebedingt den Anschluss verlieren!“
Dies gilt auch hinsichtlich der Partizipation junger Menschen: „Das Internet ist das Medium, durch welches junge Menschen aktuell miteinander in Kontakt treten und ihren Belangen am wirkungsvollsten Ausdruck verleihen können. Kommunikation und der uneingeschränkte Zugang zu Informationen sind somit entscheidende Aspekte, um junge Menschen zu selbstbestimmten Bürgern zu machen. Und genau darum geht es bei Partizipation!“, resümiert der LVkE-Vorsitzende.