Pressemeldung – 7. Fachtagung des Kinderzentrums St. Vincent Regensburg:

„Digitale Mündigkeit – war 4.0 schon gestern?“

Regensburg, den 13. Oktober 2021 – Das Kinderzentrum St. Vincent, eine der größten Einrichtungen der Erziehungshilfe in Ostbayern, veranstaltete auch im Jahr 2021 wieder eine Fachtagung zu einem hochaktuellen Thema. In Kooperation mit dem Landesverband katholischer Einrichtungen und Diensten der Erziehungshilfe in Bayern e. V. (LVkE) und der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) widmeten sich ausgewiesene Expertinnen und Experten einem Thema, das während der Corona-Pandemie noch weiter an Relevanz gewonnen hat: Digitale Mündigkeit … war 4.0 schon gestern?! Die Digitale Transformation als Herausforderung und digitale Mündigkeit als neue Aufgabe einer Erziehungshilfe 5.0. „Unser Kinderzentrum St. Vincent setzt mit dieser sehr gut besetzten Fachtagung ein Zeichen, dass alle Kinder und Jugendlichen von der Digitalisierung profitieren können. Das Familienministerium und die Hanns Seidel Stiftung unterstützen die Erziehungshilfe dabei, dass Kinder und Jugendliche in herausfordernden Situationen am gesellschaftliche Leben teilhaben können,“ so KJF-Direktor Michael Eibl. Schirmherrin der Veranstaltung ist Staatsministerin Carolina Trautner. Bei ihrem schriftlichen Grußwort betonte Trautner: „Digitale Mündigkeit: Ihr Fachtag trifft den Puls der Zeit! Ich wünsche mir, dass von ihm wichtige Impulse für die Arbeit der Jugendhilfe ausgehen. Ich bedanke mich bei allen Beschäftigen des Kinderzentrums St. Vincent für ihren Einsatz für das Wohl unserer Kinder und Jugendlichen und wünsche Ihnen einen interessanten Fachtag und viele Anregungen.“

Zum Fachtag, der im Jahnstadion Regensburg stattfand, begrüßten Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg, Isabella Gold, Leitende Ministerialrätin und Leiterin des Referates Jugendhilfe im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, Markus Ferber, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung, rund 100 Gäste in Regensburg in Präsenz und auch virtuell am Bildschirm, denn der Fachtag wurde hybrid im Live-Stream angeboten. „Bund, Länder, Kommunen und Träger der Jugendhilfe sind bei diesem Thema gefordert im Austausch zu bleiben. Besonders wichtig ist es, Handlungssicherheit und Strukturen zu schaffen, allen Kindern und Jugendlichen den digitalen Zugang zu ermöglichen und qualifizierte Fachkräfte auszubilden,“ so die Leitende Ministerialrätin Isabella Gold, die die Fachtagung vor Ort besuchte.

Die Fachkräfte und Netzwerkpartner kommen aus ganz Deutschland, weil sie das Thema fordert und alle Antworten auf die Fragen suchen: Wohin werden sich unsere Arbeitswelten, unsere Lebenswelt und unser Gesellschaftssystem im Zuge einer sich aktuell vollziehenden digitalen „Revolution“ entwickeln? Wie stehen die Hilfen zur Erziehung und deren Protagonisten zur genannten Thematik? Welche Forderungen werden im Zuge der Reform des SGB VIII umzusetzen sein? Welche Entwicklungen vollziehen sich im Zuge der „inklusiven Lösung“? Was fordern Kooperationspartner? Was fordern junge Menschen? Was fordern Mitarbeiter? Was verbirgt sich hinter der Forderung nach einer Erziehung zu digital mündigen Menschen? Welche Lehren ziehen wir aus der Corona-Pandemie? – man könnte diese Fragen fortsetzen.

Frank Baumgartner, Gesamtleiter des Kinderzentrums St. Vincent der Katholischen Jugendfürsorge, der zum Fachtag eingeladen hatte, meint: „Zum jetzigen Zeitpunkt findet man nur wenige Antworten und es wird häufig als Wagnis empfunden, Zukunftsentscheidungen zu treffen oder Ressourcen bereitzustellen; häufig aus der Sorge heraus, eine falsche Entscheidung zu treffen. In einen Klärungsprozess einzusteigen, empfiehlt sich aber dringend.“ Er startete die Plenumsvorträge mit dem Thema: „Digitale Transformation gestalten! – Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie für eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe – unter dem Eindruck der Corona-Krise?“ Nach ihm wagte der Zukunftsforscher Kai Gondlach einen Blick in die Arbeitswelt von morgen mit dem Vortag: „Ein Blick nach Morgen – Erwartungen an unsere Arbeits- und Lebenswelt von 2025 bis 2030.“

von links nach rechts: Dieter Albrecht (Leiter des Kreisjugendamtes Regensburg), Frank Baumgartner (Gesamtleiter des Kinderzentrums St. Vincent), Prof. Helmut Kreidenweis (Katholische Universität Eichstätt – Ingolstadt), Isabella Gold, (Leitende Ministerialrätin und Leiterin des Referates Jugendhilfe im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales) KJF-Direktor Michael Eibl und KJF-Abteilungsleiter Robert Gruber ( Abteilung Jugendhilfe
Einrichtungen und Dienste)

Bei dem Vortrag des Referenten wurde deutlich: Wir alle sind Teil der Zukunft und gestalten sie mit. Alles geht Hand in Hand – wie unsere Welt einmal aussehen wird, dafür legen wir alle heute den Grundstein. „Erziehung in Zeiten digitaler Transformation: Herausforderungen, Unsicherheiten und neue Aufgaben für die Erziehung von Digital Natives.“ Dieser Vortag von Heike Abt, Referentin der SINUS:akademie, dürfte vor allen Dingen Erziehende von großer Bedeutung sein. Prof. Helmut Kreidenweis referierte im Anschluss zu: „Sozialwirtschaft 4.0: Wie Träger und Einrichtungen sich künftig digital organisieren und interinstitutionell kommunizieren.“ Der Vortrag zeigte auf, wie der eigene Stand der digitalen Organisation realistisch eingeschätzt werden kann und welche Strategien und Handlungsschritte notwendig sind, um zu schlanken digitalisierten Prozessen zu kommen, Ressourcen zu schonen und den Boden für weitere Digitalisierungsvorhaben zu bereiten.

Im Anschluss an die Vorträge fanden zahlreiche, interessante Workshops statt und boten die Möglichkeit, sich mit konkreten Fragen und Schwerpunkten auseinanderzusetzen. Auf dem Programm der Fachtagung standen beispielsweise: „Welche Inhalte beschäftigen Kinder und Jugendliche?“ von Medienpädagoge Michael Seeberger (Skill Trees e.V.) Die Workshops waren mit jeweils 50 Personen und weiteren Streaminggästen sehr gut besucht.

 

Text und Fotos: Olga Arnstein

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